Michael Karoli 29.4.1948 - 17.11.2001
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A Tribute to Michael Karoli Moulin Au Cros D'Utelle
U tell Him, that is you tell Mic,
It nourished us all
So oh, Moulin au Cros D'Utelle ...U tell Him, Our Soul Desert will
Smiling- Laughing our way through unknown tunes- malcolMRMooney One of the greatest psychedelic guitarists of all time has just died. On November 17th 2001, Michael Karoli, Can’s magical axe-wielder lost his long battle with cancer. He leaves behind a colossal sonic repository for which anyone in the profession of creating mind-manifesting shamanic otherness can only be eternally grateful. As I wrote in my book Krautrocksampler, he was ‘a wizard and a true star.’ I first came upon Michael’s insanely beautiful muse on the John Peel show in 1971. The fifteen minutes of "Mother Sky" was the most mysterious sound I’d ever heard – a furious mantric Turkish "L.A. Woman" with Karoli riffs so catchy that I’m still ripping ‘em off 30 years later. He blasted into the song like some potted history of West Coast Rock, blew our heads off, then sodded off completely. Whole segments of the song were guitar free, leaving us all desperate, until… bango bango! Karoli would surf back in on waves of Turko-phase. Writers often celebrate the musician with sense enough to leave space in music, but Michael Karoli was one of the very few real masters. Sometimes he would not even appear on a song until halfway through, preferring instead to stand motionless and in silence. When the listener had at last forgotten that guitar was even an option, Karoli would suddenly come crashing in louder than the rest of the track, spindly and emotional as Steve Cropper, clawing out rhythmic leads that broke my heart. His guitar playing on Can’s sensational "Oh Yeah" is tear-jerkingly beautiful soul guitar – stick him in James Brown’s early ‘70s band circa Hell or The Payback and he woulda fitted right in there. Turn this guy right down in the mix and he was still Way Way loud. How?
The opening of Can’s first album Monster Movie begins exactly like the Velvets’ "Sister Ray". But Karoli’s super-strummed one-chord Reedian guitar thrash soon gives way to that familiar proto-Turkish howl that we would all fall more and more in love with over the years. The place of Turkish music in Krautrock has barely been noted, but we’d be foolish to ignore the role of deadly Ottoman fuzz-meisters such as Erkin Koray, who so clearly played a part in the formative years of Michael Karoli’s playing.
Never a great solo artist, Karoli will instead be forever remembered as the youngest and most physically beautiful of the great Can axis. And though Holger Czukay, Irmin Schmidt, Jaki Liebzeit were, by 1967, all music lecturers in their 30s, it took Czukay’s student, the then 19-year-old Karoli, to show them the missing ingredients. Yet for all his psychedelia, it was not until 1975’s "Full Moon on the Highway" that we were shown Michael Karoli’s true roots. Here at last, his playing admitted every Jorma Kaukonen influence in one three-minute long tour de force. The easiest way to unlock Karoli’s magic is to listen to Monster Movie, Soundtracks, Tago mago and Ege Bamyasi in rapid succession. Fucking hell, man, we’re gonna miss this guy. by Julian Cope
Michael Karoli, wie ich ihn kennengelernt habe, war ein ausgesprochen fröhlicher Mensch. Ja mehr noch, seine
Unbeschwertheit, die zuweilen etwas lausbübisches hatte, war ungemein ansteckend. In Gegenwart Michael Karolis
ließ die Gravitation des Alltags stets ein wenig nach. Wenn er von Streichen erzählte, die zum Teil schon dreißig
Jahre zurücklagen, klang es stets, als hätte er es gerade erst gestern erlebt und würde sich heute noch diebisch
darüber freuen. Seine jugendliche Unbefangenheit, sein spielerischer Leichtsinn trugen erheblich dazu bei, seine
Band Can über die aktiven Jahre hinaus zu einer innovativen Fix-Größe der Pop-Geschichte und einem unerschöpflichen
Ideen-Fundus für Generationen von Musikern nicht nur in Deutschland zu machen. Zehn Jahre jünger als seine Gespielen
bei Can, versorgte er die komplexen Klanggebilde der Band stets mit einem gewissen "So What"-Effekt, gab ihnen jenen
Funk und Sex-Appeal, der für das Überleben einer Rock-Band auch schon in den Sechzigern unabdingbar war. Alle Gesetze
von Natur und Psyche außer Acht lassend, haftete Michael Karoli auch mit Anfang fünfzig noch die sympathische
Schlacksigkeit und kokette Scheu eines gerade Herangewachsenen an.
Leidenschaft und Lust, so schien es, waren bis zum Schluss die Triebfedern seiner Kunst. Er suchte nicht aus
einem intellektuell getriebenen Bedürfnis, kreativ sein zu müssen, sondern aus purer Lust am Finden. Von seiner
Musik sprach er immer wie von einer Frau, in die er frisch verliebt wäre. Dabei wusste man nie so genau, ob er
Projekte oder Aufnahmen meinte, die er vor zehn, zwanzig oder dreißig Jahren realisiert hatte, von Dingen, an
denen er gerade arbeitete, oder von Visionen, die umzusetzen ihm noch bevorstünde. Der Kosmos spielerischer
Möglichkeiten und Kombinationen war ihm ein Selbstbedienungsladen, in dessen Sortiment er sich bestens auskannte.
Zeit und Raum schienen ihm dabei nichts anhaben zu können. Er war seiner Zeit nicht nur voraus, er stand einfach
über der Zeit. Auf der Tour der Can-Solo-Projekte machte er 1999 deutlich, dass ihm dieser verführerische Übermut,
dieses leidenschaftliche Bekenntnis zur Kulmination von Jahrtausenden im unmittelbaren Moment des spielerischen
Ausdrucks auch auf der Schwelle zum neuen Jahrtausend noch nicht abhanden gekommen war.
1998 entdeckte er erste Vorboten seiner schweren Krankheit. Er ließ sich operieren - kein leichter Eingriff -
und stürzte sich ganze vier Wochen später wieder mit voller Kraft in seine Liebe zur Musik, suchte mit ungebrochener
Intensität weiter und ging auf strapaziöse Touren. Im Juni 2001 war ihm in New York mit Can-Mitbegründer
Malcolm Mooney noch ein Auftritt vergönnt, der vom Publikum euphorisch gefeiert wurde und ihm selbst ein
unvergleichliches Glücksgefühl bescherte. In den Monaten danach zog er sich in sein Refugium zurück, hielt
sich aber buchstäblich bis zum letzten Augenblick an seiner Musik fest. Die Gitarre in den Händen, fiel er
ins Coma. Am 17. November legte Michael Karoli sein Instrument für immer aus der Hand. Seine musikalischen
Welten hingegen, egal ob mit Can oder solo, werden nichts von ihrer Zeitlosigkeit einbüßen. Sie werden immer
wieder zu uns zurückkehren und mit ihnen ihr Schöpfer.
Wolf Kampmann
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